7. November 2011

the american way of life

Unfassbar! Jetzt bin ich schon...  92 Tage, oder besser gesagt, 3 Monate in den USA.
Zeit für einen kleinen Rückblick...Da waren die ersten Tage in Amerika, in denen ich mehr gesehen, erlebt und kennengelernt habe als dem Monat danach, und die Ferienzeit, die einem das Gefühl gab, im Urlaub zu sein. Nach 3 Monaten Ferien (für alle amerikanischen Schüler, ich hatte nur eine Woche^^) ging dann die Schule los. Schon unterschiedlich von Deutschland, trotzdem, eine Sache ist gleich. Montagmorgen macht derbe schlechte Laune, und es ist nicht die Art von Einrichtung, in die man Tag für Tag mit ner riesen Vorfreude reinspaziert. :D
Die Schüler hier haben zwar drei Monate Sommerferien, das heißt aber auch, keine Herbstferien, keine Winterferien, keine Pfingstferien, ...
Zu Weihnachten gibts paar Tage aber das wars dann auch schon. Nichts so schön ausbalanciert wie in Deutschland. Und das ist mit der Zeit irgendwann schon ziemlich hart. Der zweite, wichtige Unterschied: Schule bedeutet Stress. Eine Menge an Hausaufgaben, und wenn du 15:30 Uhr dann fertig bist mit dem Unterricht, kommt der Sport dazu,  der schon fast selbstverständlich ist. Das waren bis jetzt 2,5h Football. Und danach noch Musical einstudieren, oder Projekte betreuen, Schülerrat, ...
Noch ein Unterschied: Es gibt keinen Ausfall. Wenn ein Lehrer krank ist oder nicht kommen kann, gibt es sowas wie Aushilfslehrer aus der Gegend, die betreuen dann die Klasse während wir Aufgaben lösen müssen. Zu meinen Noten: Ich habe insgesamt 7 Fächer (jeden Tag derselbe Stundenplan), und ich habe 5mal ein A und 2mal ein B. A=1, B=2, C=3 und so weiter. Das schlechteste ist ein F, also eine 6. Hatte ich aber bisher nicht^^  Die Gruppierung der Schüler ist auch anders. Es ist in etwa so wie das Kurssystem in deutschen Gymnasien. Eine Klassenstufe wählt unterschiedliche Klassen und hat so 7mal andere Schüler um sich rum, einen anderen Lehrer und einen anderen Raum. Jeder Lehrer hat einen Raum den er nie verlässt und einrichten kann wie er will.
Klassenzimmer wird zum Inneren einer pflanzlichen Zelle umgebaut

Herbert, mein Freund
 Meine Schule hat mit knapp 300 Schülern eine Turnhalle, von der deutsche Bildungseinrichtungen träumen, aber hier gilt sie schon fast als klein. 


Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Schule, es gibt Schulteams fast jeder Sportart die gegeneinander spielen, also zum Beispiel gab es vor einer Woche ein Footballspiel, Tigers (ACC-High School) gegen Blueheads (MH-Mountain-Academy). Zu solchen Events kommt immer eine große Zuschauerzahl von den Schulen, Cheerleader sind auch da, und dann kochen die Emotionen.
Football-Saison ist jetzt vorbei, wir haben insgesamt nur zwei Spiele von 12 verloren.. gutes Ergebnis.
Jetzt gibt es eine Art Pufferwoche, danach beginnt.. Wrestling- und Basketballsaison. Dieselben Zeiten, anderes Team, anderer Sport.

... zur Erinnerung. ;)
In Kansas wirds jetzt langsam ziemlich kalt. Nachts friert alles, das Auto muss immer freigekratzt werden. Halloween ist knapp vorbei und wurde intensiv gefeiert. Es gab Gummifinger, Gummibeine, Gummifratzen, Gummiarme zu kaufen und auch Perücken, Kunstblut, Popel, Makeup ohne Ende. Ich habe sogar künstliche Brustbehaarung/Fell gesehen..  hab ich gekauft, ja. :D
Wir hatten auf unserem Grundstück (mit Wald) ein Event laufen, genannt "Haunted Forest", sowas wie verhexter Wald, und es ist so eine Art Geisterbahn, nur eben durch den Wald und mit laufen. Organisiert und aufgebaut wurde vom Basketballteam, und das ganze diente zur Finanzierung der Sportklamotten fürs Team. Ich hab einfach mal mitgemacht, mich in die Monsterverkleidung geworfen und dann gings los.. War schon was los, ich glaub, 600 Leute sind gekommen oder so. Zwei Wochenenden Spaß pur.


Ready to scare?!
Was läuft noch so an Wochenenden? Wir fahren oft jemanden besuchen oder einkaufen oder feiern selbst irgendwas. Oft kommt Besuch zu uns.. Also wer denkt, Wochenende, nichts los, einfach mal chillen.. nein. Wir waren z.B. in Outdoor-World. Einer der größten Outdoor-Wander-Jagt-Reise-
Ausstatter der Staaten. Dort gibt es Waffen aller Art, Jagtzubehör, Angelsachen, Zelte, Essen, ... eigentlich alles. Die haben echt so Unmengen an Zeugs, wenn du hineinkommst stehst du schon ziemlich erhöht und kannst trotzdem nicht das Ende des Ladens sehen. Hat gefallen. ;)
In den letzten Wochen haben wir noch paar Haustiere bekommen, 5 kleine Katzen.. verdammt niedlich! Wir hatten schonmal 2 Katzen aber die wurden, glaube ich, leider von Kojoten gefressen...

niiiiiieeeedlich. :)
Vor drei Wochen haben wir in Wicheta besucht, die größte Stadt von Kansas. Sehr voll, aber schöne Shopping-Malls. Abends war ein großes Fest am Stadtrand, wo man viele Leute treffen konnte und jede Menge los war.
Wicheta
Und am letzten Tag in Wicheta waren wir noch in der Kirche. Also die Kirche ist sehr verschieden hier. Nicht zu vergleichen mit Deutschland. Es ist eher ein riesiges modernes Jugendzentrum, und sehr modern ausgestattet, also Beamer, eine große Soundanlage, Lichtanlagen.. Den Gottesdienst den wir besucht haben erinnerte mich eher an ein Konzert mit christlichen Liedern. Weiterhin wird hier nicht zwischen katholisch und evangelisch unterschieden, jeder kann kommen. Es gibt zu essen und zu trinken und es sind viiiiiieeel mehr junge Leute da. Das ganze Gebäude ist bunt gestaltet, mit Graffity, Bildern, Postern. Du kannst machen was du möchtest, z.B. auch einfach mit paar Freunden abhängen.
Allgemein ist die Religion selbst viel besser in die Gesellschaft eingebunden, auch in die Schule, und keiner wird schräg angeguckt weil er christlich ist oder nicht.
Der Herbst hier ist wunderschön. Man kann ihn fast riechen. Da es viele Wälder hier gibt, sieht alles bunter und fröhlicher aus.. ich hab etwas Angst vor dem Winter. :D
Letztes Jahr gab es 19 Tage an denen keine Schule war, wegen zu viel Schnee. Und es geht von den Temperaturen runter bis -35°C, sowie Schneefälle über 5m stark.

Jetzt noch ein paar Herbstbilder, und bis zum nächsten Mal,
Travelted. =)

sunshine
Na, was ist das? :)
Herbstanfang!
Wieder mal ein schöner Sonnenuntergang
nicht essbar...
Dies wird einmal einer der schönsten Schmetterlinge sein...
Der erste Nachtfrost
Eine Gottesanbeterin verspeist einen Grashüpfer, welche es hier in Unmassen gibt.
Huch, Schlange!
In meiner Gegend gibt es etwa 6 giftige Tierarten, ein Fisch, und dann hauptsächlich Spinnen und Schlangen. 
Hier eine davon... in freier Wildbahn! ;)
Bandit, dieser faule Knochen.
Welcher Hund schafft es sonst noch, hinterm Sofa steckenzubleiben? :D
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